4.1     NATURRÄUMLICHE SITUATION, LANDSCHAFTSTRUKTUR

Naturräume
Westerhof liegt in einem ackerbaulich geprägten, hügeligen, teils lößüberdeckten Becken, das an drei Seiten vom „Westerhöfer Höhenzug“ umschlossen ist, einer mit Wald bestockten Bundsandsteinscholle. Die ‘Aue’ entwässert das Becken, sie fließt erst nach Nordosten und knickt dann nach Nordwesten zur Leine ab. An diesem Knick liegt Westerhof. Von hier aus kann sowohl das Becken als auch das weitere Auetal überblickt werden.

 
Das Bild zeigt das Westerhöfer Becken, das Schaubild stellt die naturräumliche Situation in einfacher Form dar.

Landschaftsräume
Das Becken ist von Tälern und Senken durchzogen, die sternförmig auf das Dorf zulaufen. So ergibt sich ein charakteristisches und abwechslungsreiches Relief. Neben der breiten Talsenke der Aue finden sich kleinere Täler von ‘Röthebeek’, ‘Bühgraben’, ‘Rahlkebach’ sowie das ‘Lange Tal’, die vornehmlich als Grünland bewirtschaftet werden. Dazwischen liegen hügelige Kuppen, deren Braunerden als Ackerland dienen. Eine weitere Besonderheit stellt der aus Kalkstein aufgebaute ‘Ziegenberg’ dar, der bis an den nördlichen Ortsrand Westerhofs heranreicht und quasi dessen „Hauswald“ darstellt.

Die Landschaftsräume weisen jeweils eigene Charaktere auf. So ist beispielsweise das ‘Lange Tal’ stark eingekerbt und von Grünland, Hecken, einem kleinen Bachlauf und einem geschwungenen Weg geprägt. Das Tal vermittelt einen abgeschlossenen Ausdruck, ist eng und das Augenmerk gilt hier zwangsläufig dem Nahbereich.
 

 
Täler und Senken gliedern die Landschaft

 
Ganz anders das Auetal, daß durch seine Offenheit und Weite und seine geradlinigen Strukturen wie die Aue, die Ackerraine, die Weidezäune und die Eichstrangstraße geprägt ist. Hier dominiert der Blick in die Ferne, in die Tiefe des Raumes. Die hohe Bodenfeuchte im Tal und die Ausrichtung nach Westen lassen hier insbesondere abends eine ganz eigene Stimmung aufkommen, wenn Dunst aus den Wiesenflächen aufsteigt, die Luft diesig wird und die tiefstehende Sonne das Auetal in ein Zwielicht taucht.
 
Wieder anders erscheint der Ziegenberg. Auch von hier besteht Aussicht über die Gemarkung von Westerhof. Die Südexponierung und der Kalkstein im Untergrund fördern zudem eine wärmeliebende Flora, die in buntblühenden Wald- und Wegrändern ihren Ausdruck findet. Viel stärker als im Auetal bestimmen hier Wärme und Trockenheit das Landschaftsbild.
Auffällig ist, daß die genannten Landschaftsräume mehr oder weniger sternförmig auf Westerhof zulaufen. Dies ist wahrscheinlich kein Zufall, sondern der Ort wurde sicher bewußt an einer naturräumlich günstigen Stelle im Schnittpunkt von Hügeln, Auen und Wäldern gegründet. Für die Erholungsnutzung, auf die später eingegangen wird, ist diese Struktur interessant, bietet sie doch eine Vielfalt verschiedener Landschaftsräume die vom Dorf aus gut erreichbar sind.
 


version 10.11.98. webdesign: Frank Lohrberg. Landschaftsarchitekt.  Rosenbergstr. 69 A.  70176 Stuttgart
aufbereitet am 02.01.01 von herbertb
 

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